Freitag, 10. August 2012

Ein Fahrrad Pflegestufe 3


Ich bin kein Fahrradnazi und es darf auch jeder nach seiner Kolöhr (nimm dies Erbfeind!) glücklich werden, aber manchmal wirds dann doch zu bunt. In diesem Satz waren nun 2 Farbanspielungen zur besseren Rechtfertigung des heutigen Bildes. Zurück zur Sache; ich benutze im öffentlichen Raum zwecks Fortbewegung recht regelmäßig den öffentlichen Personennahverkehr. Dies ist nicht immer angenehm und es könnte für alle leichter sein, wenn sich die Mitbevölkerung an einfache Regeln halten würde. Gewisse Dinge disqualifizieren für die Teilnahme am Leben in vollen Zügen. Telefonieren, essen, laut reden, aus sich herausdünsten wären nur einige Beispiele. Bescheuert ist natürlich auch das Mitführen von sperrigen Gegenständen, was sich, wie ich entschuldigend anerkenne, aber nicht immer vermeiden läßt. Fahrräder sind für sich genommen prima Fortbewegungsmittel - in einem Zugabteil allerdings sind sie eher hinderlich.

Die Krone des Bescheuerten im Nahverkehr gebührt natürlich somit auch dem bescheuertsten Fortbewegungsmittel gleich nach der Honda Goldwing: Dem Liegefahrrad.
Liegefahrräder sind vermeintlich straßenverkehrstaugliche Krankenhausbetten, deren durch nichts aufzuwiegende dummen Nachteile nur noch durch den Profilierungssucht ihres Lenkers (österreichisch für Fahrer) übertroffen werden. So ein Exemplar (Liegerad mit dazugehörigen Liegefahrer) machte heute den Eingangsbereich eines ganzen S-Bahn Wagons mit sich voll. Und während sich alle Passagiere an dem bescheuerten Trum aus Ketten, Ritzeln, Rädern und Neurosen vorbei quetschen mußten, galt es dem Reflex zu widerstehen dem passenderweise auf dieser Höhe angesiedelten Fahrer nicht das Knie zwischen die Kiefer zu kneten.

Beim Verlassen des Wagons brauchte der Vollspast dann natürlich auch einen komplett freien Reversierbereich, auf das alle anderen Stehpassagiere den Wagen verlassen mußten, damit der Herr Komplexidot samt seines Vehikels ausparken konnte. Ich wünsche ihm eine Weiterfahrt mit vielen Treppen, bis er wieder da ist, wo er vermeintlich weniger nervt, im Straßenverkehr, aber dazu ein andermal mehr.

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